Ein Sprecher der Alloheim Senioren-Residenzen SE.nimmt Stellung zu den Ereignissen in Bramsche

In unserer Einrichtung in Bramsche hat sich das Coronavirus (SARS-CoV-2) in den vergangenen Tagen auf einem Wohnbereich für demenziell veränderte Menschen ausgebreitet. Zahlreiche Fälle von Infektionen sind dort ärztlich bestätigt.

Wir sind erschüttert von den Krankheitsfällen und in Gedanken bei den betroffenen Bewohnern, Mitarbeitern und deren Angehörigen. Wir hoffen sehr auf eine baldige Genesung aller Infizierten. Wir bedauern die Todesfälle, die trotz schnellen Handelns nicht verhindert werden konnten. Unser stilles Gedenken gilt den Verstorbenen, wir fühlen mit ihren Angehörigen.

Alloheim hat im Rahmen seiner Präventionsmaßnahmen unternehmensweit bereits am 19. März 2020 einen umfangreichen Pandemieplan etabliert. Auf diesen Pandemieplan haben wir von zahlreichen Behörden wie etwa der zuständigen Heimaufsicht eine positive Rückmeldung erhalten. Bereits Anfang März haben wir zum Schutze unserer Bewohner und Mitarbeiter alle Besucher gebeten, bis auf Weiteres von Besuchen der Bewohner unserer Einrichtungen abzusehen. Um Infektionsrisiken durch Besuche zu auszuschließen, haben wir kurz darauf ein generelles Besuchsverbot erlassen.

Außerhalb unseres Einflussbereiches liegt jedoch die frühzeitige Aufdeckung der nach wie vor bestehenden Infektionsrisiken. Um diese zu minimieren, fordern wir im Sinne aller Pflegeheime die flächendeckende Testung sämtlicher Neuaufnahmen und Verlegungen von einem Krankenhaus in die Pflegeheime.

Die Einrichtung hat umgehend, nachdem sie von der Infektion eines ersten Bewohners mit dem Coronavirus Kenntnis bekam, das zuständige Gesundheitsamt informiert und seitdem sämtliche weiteren Schritte auf täglicher Basis mit der Behörde abgestimmt. Jeden Tag wurden alle aktuellen Zahlen zu Bewohnern mit Symptomen schriftlich an das Gesundheitsamt gemeldet. Unabhängig davon haben wir alle entsprechenden Isolations- und Hygienemaßnahmen unmittelbar eingeleitet. Auch diese wurden stets zeitnah dem Gesundheitsamt kommuniziert, die weitere Vorgehensweise abgestimmt sowie deren Vorgaben umgesetzt.

Das Gesundheitsamt und die Heimaufsicht haben sich mit ärztlicher Begleitung zudem seit Samstag bei mehreren Vor-Ort-Terminen in der Einrichtung von der jeweiligen Umsetzung der Maßnahmen und dem Gesundheitszustand der Bewohner überzeugt. Beim ersten Termin am vergangenen Samstag haben Gesundheitsamt, Heimaufsicht und Hygienebeauftragter des Landkreises die zuvor besprochenen Maßnahmen geprüft und ohne größere Anmerkungen abgenommen. Die am gleichen Abend zugesandte Anordnung von Hygienemaßnahmen des Landkreises spiegelten im Wesentlichen die ohnehin bereits von der Einrichtung ergriffenen Maßnahmen wider, ergänzt um einige Hinweise.

Auch wurde die Pflegequalität der Einrichtung in Bramsche noch Ende Januar 2020 vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüft: Selbst unter den neuen MDK-Prüfkriterien wurde der Einrichtung eine gute bis sehr gute Qualität bescheinigt.

Die aktuelle Situation ist auch für unsere Mitarbeiter vor Ort eine Ausnahmesituation. Sie bedeutet auch für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter eine erhebliche psychische als auch physische Belastung. Mit großem Engagement und unermüdlichem Einsatz arbeiten sie daran, diese Ausnahmesituation zu meistern. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen derzeit Höchstleistungen, um die Risikogruppe der Seniorinnen und Senioren nicht nur zu schützen, sondern sie auch in allen Lebensbereichen vor dem Verlust ihrer Lebensqualität zu bewahren.

Ergänzend zu den Mitarbeitern in der Pflege und Betreuung aller Bewohner in der Einrichtung, auch auf dem betroffenen Wohnbereich, sind mehrere Mitarbeiter des Zentralen Qualitätsmanagements der Alloheim-Gruppe zur Unterstützung der Mitarbeiter vor Ort in der Einrichtung.

Wir haben großes Verständnis dafür, dass unsere Bewohner und ihre Angehörigen nun in Sorge sind. Zugleich versichern wir, dass die Einrichtung und ihre Mitarbeiter in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, der Heimaufsicht und dem zentralen Qualitätsmanagement alles unternehmen werden, um unsere Bewohner und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.

Auf Basis unseres bestehenden Pandemieplans hat Alloheim auf die Situation abgestimmte, professionelle Sofortmaßnahmen in der Einrichtung eingeleitet. Über deren Umsetzung tauschen wir uns regelmäßig mit dem Gesundheitsamt aus. Zu den Maßnahmen gehören u.a.:

– Sämtliche Bewohner aller Wohnbereiche bleiben auf ihren Zimmern und nehmen auch dort das Essen ein. Die Gemeinschaftsräume sind gänzlich geschlossen.

– Der betroffene Wohnbereich wurde isoliert und sämtliche Verbindungen zu anderen Teilen der Einrichtung geschlossen.

– Die Mitarbeiter sind wohnbereichsbezogen eingeteilt. Die Mitarbeiter (Pflege, Reinigung etc.) arbeiten also ausschließlich auf dem ihnen zugewiesenen Wohnbereich.

– Die Zugangswege für die Mitarbeiter in die Einrichtung wurden je nach Wohnbereich separiert.

– Die Mitarbeiter des betroffenen Wohnbereichs arbeiten in Schutzkleidung. Die Versorgung der Einrichtung mit Schutzausrüstung durch die Alloheim Unternehmensgruppe ist bislang sichergestellt.

– Unabhängig von Symptomen messen wir auf allen Wohnbereichen bei jedem Bewohner mehrmals am Tag die Temperatur. Vergleichbare Vorsorgemaßnahmen gelten auch für alle Mitarbeiter.

Quelle: Alloheim Senioren-Residenzen SE.

News zum Thema Pflege aus Berlin…

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(Symbolfoto)

 

Die Bundesregierung plant 8000 Stellen im Pflegebereich zu besetzen, in Anbetracht der Tatsache das 35000 Fachkräfte fehlen, aus meiner Sicht eher ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ausschnitt aus einer Mitschrift von einer Pressekonferenz:

Frage: Auch eine Frage an das Gesundheitsministerium: Heute gibt es die Antwort auf die Anfrage nach den fehlenden Pflegern und Fachkräften in der Pflege, insgesamt 35 000. Wie will die Bundesregierung diese Stellen besetzen, nachdem es ja keine Fachkräfte auf dem Markt gibt? Was tun Sie dafür? Wie lange wird es Ihrer Ansicht nach dauern, bis alle diese Stellen besetzt sind?

Ewald: Vielen Dank für die Frage. – Das sind neuere Zahlen, die im Rahmen einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch unser Haus kommuniziert worden sind. Sie wissen, dass im Koalitionsvertrag vereinbart ist, dass in Pflegeeinrichtungen ein Sofortprogramm auf den Weg gebracht werden soll – 8000 neue Fachkraftstellen im Zusammenhang mit der medizinischen Behandlungspflege, die durch die gesetzliche Krankenversicherung finanziert werden. Das ist der erste Schritt. Durch diese neuen Fachkräftestellen werden wir auch zu einer Entlastung der Pflegekräfte in den Einrichtungen beitragen. Minister Spahn hat bereits angekündigt, dass er zu diesem Vorhaben in Kürze ein Gesetzesvorhaben vorlegen will. Das bezieht sich auf das Sofortprogramm.

Um dauerhaft ausreichend Personal im Pflegebereich zu bekommen, sind natürlich mehr Stellschrauben notwendig. Dabei geht es um die Bezahlung nach Tarif; in diesem Bereich wird eine deutliche Stärkung angestrebt. Es geht darum, die Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen und die Ausbildung zu stärken. Das alles bildet sich im Koalitionsvertrag ab und wird jetzt angegangen.

Zusatzfrage: Werden diese 8000 Stellen überhaupt besetzt werden?

Ewald: Wir gehen davon aus, dass diese Stellen besetzt werden können, zumal eine Finanzierungszusage durch die gesetzliche Krankenversicherung dahintersteht.

Richtig ist: Der Arbeitsmarkt ist so, wie beschrieben. Aber es ist sozusagen ein erster Schritt, ein Sofortprogramm. Das hat der Minister auch immer kenntlich gemacht. Aber um dem Fachkräftemangel im Bereich der Pflege sozusagen dauerhaft zu begegnen, bedarf es auch der von mir genannten Stellschrauben, um zusätzliche Anreize zu setzen.

(Quelle: https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Mitschrift/Pressekonferenzen/2018/04/2018-04-25-regpk.html )

 

 

Ich werde weiterhin gespannt diese Politik und den Versuch das Problem zu lösen weiterhin beobachten.

 

Weitere Artikel zu dem Thema:

Patient sein deutschen Krankenhäusern…

Pflege vor dem Kollaps

Pflege vor dem Kollaps??

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(Symbolbild)

Diese Frage, ob der Bereich der Pflege noch zu retten ist, die stelle ich mir immer wieder. Es wird „mehr und mehr“ von dem Personal in sozialen Einrichtungen erwartet und verlangt, der Druck wird größer. Wann bricht die Pflege unter der Last zusammen?

Viele Arbeitnehmer/innen in der Pflege stöhnen unter den zusätzlich aufgedrückten Aufgaben durch den „Medizinischen Dienst“ der Kassen und der Politik, viel „sinnloser Papierkram“ kommt aus meiner Sicht hinzu.

Wo bleibt noch die Zeit für eine würdevolle Pflege sowie Betreuung??

Die Gelder werden weniger, die Aufgaben mehr, wie, liebe Politik, frage ich mich, soll das funktionieren?

Besonders davon betroffen sind kleine Krankenhäuser und die Altenheime mit wenig Bewohnern. Mitarbeiter müssen Überstunden vor sich herschieben und finden wenig Ruhe, um sich von der Arbeit zu erholen. Ein Mitarbeiter in der Pflege steht immer „unter Strom“ sowie erheblichem Erfolgsdruck. Wen wundert es da noch, dass der Krankenstand in der Branche so hoch ist?

Hier ein paar Quellen die dieses durch Auswertungen belegen können:

,,Pflege muss gepflegt werden

Pflege macht krank….

Streikt die Pflege?

Das ist nur eine kleine Auswahl und diese spiegelt schon gut das wieder, was die Pflegekräfte ertragen müssen! Wann endlich wacht die Politik auf und wann wird dieser harte Job als Pflegekraft und auch der Job als Betreuer/Betreuerin mehr honoriert?

Mitarbeiter/innen müssen Dienste tun, die eigentlich nicht zum Berufsbild gehören, Dienste, die „aus der Not heraus geboren werden“, um die Lücken zu füllen. Dabei wird der einst geliebte Job zur starken Belastung. Wie lange soll das noch gut gehen und wann kollabiert die Pflege?

Stellen wir uns die Frage: „Möchten wir im Alter so behandelt werden?“ und „Soll so unsere eigene Pflege  oder Betreuung ausschauen??

Die Politik ist hier extrem gefordert und ebenso auch die Leitungen der sozialen Einrichtungen, denn nur diese können etwas an den Zuständen ändern!

Aber auch die Mitarbeiter können durchaus was tun, sich nicht alles bieten lassen und gemeinsam gegen die Notstände demonstrieren, für die Bewohner, die Patienten, die Gäste usw.
Schließlich werden die Menschen immer älter, da sollte schon eine gute Pflege und Betreuung gesichert sein!

 

Wie steht ihr zu dem Thema liebe Leser/innen?