(Konstruktionsskizze der Firma Hochkant)
1_Ausstiegsturm BWP
Bad Iburg, 7. Juni 2017
Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat der LaGaDurchführungsgesellschaft
stimmen zu. Gerade eben haben Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung den Plänen, im Landesgartenschaugelände einen Baumwipfelpfad zu bauen, mit großer Mehrheit zugestimmt.
„Ich bin sehr dankbar für Unterstützung und Vertrauen und vor allem für den Mut, den die LaGa-Gremien hier beweisen“, erklärt Ursula Stecker, die Geschäftsführerin, nachdem die zustimmenden Beschlüsse gefallen sind. „Wir haben damit eine zusätzliche Hauptattraktion in unserer LaGa und was fast noch wichtiger ist, langfristig für Bad Iburg, die hervorragend in das Profil dieser Stadt, dieses Kneipp-Kurortes, passt – quasi Waldbaden in der dritten Dimension.“
„Ich bin begeistert von dem, was sich seit der Entscheidung ‚pro LaGa‘ in Bad Iburg bewegt und unendlich dankbar für die Unterstützung des Landes, des Landkreises Osnabrück, des Rates der Stadt und des Fördervereins sowie all jener, die sich mit Rat und Tat einbringen –und nun also noch ein Baumwipfelpfad…“, erklärt Annette Niermann, die Bürgermeisterin der Stadt und Vorsitzende des Aufsichtsrates.
„Das ist einfach großartig und ich freue mich schon jetzt auf den ersten Spaziergang dort oben!“„Angesichts der Vielzahl von Burgen und Schlössern im Osnabrücker Land – auch entlang der Höhenzüge – mag mancher sich fragen, was einen Baumwipfelpfad genau an dieser Stelle in Bad Iburg am Südhang des Teutoburger Waldes zu einem einzigartigen Ereignis macht“, so Stecker.
„Nun, Bischof Benno II hat seinerzeit die Felsbrocken aus dem Wald holen lassen, in
dem nun – 1000 Jahre später – der Baumwipfelpfad in die Höhen führen soll, die ein einmaliges Erlebnis versprechen.“ Doch das sei noch nicht alles, so die LaGa-Geschäftsführerin. Der Wipfelpfad wird Informationen über Natur, Geologie, Geschichte und Waldpersönlichkeit bieten.
Doch eine solche Attraktion wird mehr sein als Freizeitvergnügen und Infotainment,
so Stecker. Sie füge in einem geschichtsträchtigen Städtchen mit einzigartigem
Ensemble aus Schloss (Kultur) und umliegenden Wäldern (Natur), vermittelt durch attraktive Parks (Landesgartenschau) und die modernen Kneippansätze (Gesundheit) eine weitere sehr besondere Dimension hinzu.
„Es ist das Ensemble, das die Besonderheit und Einmaligkeit bringt: Das Gegenüber von Schloss und Wald mit Wipfelpfad, das Miteinander von ländlicher Stadtkultur und moderner Gesundheitswirtschaft, der Schlossrundgang wie der Waldspaziergang in der dritten Dimension und die unmittelbare räumliche Nähe von, Schloss, Altstadt, Wald und Wipfelpfad in einer absolut einmaligen Kombination.
“ Ursula Stecker schließt: „Ich bin heute Abend sehr,
sehr froh – jetzt kann die Arbeit an einem einmaligen Projekt beginnen.“
Daten, Zahlen, Fakten Baumwipfelpfad Bad Iburg
Länge: 439 m
Höhen: 10 -28 m
Themen der einzelnen Stationen stehen noch nicht final fest
Höhe Einstiegsturm: ca. 32 m
Höhe Abstiegsturm: ca. 11 m
Ausführung Stahlstützen holzverkleidet
Kartierte Bäume: 630
Inszenierung von Baumarten: (in Arten) Kirsche, Buche, Eiche, Tanne, Ahorn, Esche, Fichte, Kiefer
Einige der Bäume im Umfeld des Wipfelpfades sind bis zu 250 Jahre alt und haben bis zu 1100mm
Durchmesser.
Kosten: ca. 4,7 Millionen brutto, davon 2 Millionen EU-Förderung und 2,7 Mio. kreditfinanziert
Weitere Informationen
Die um den geplanten Standort liegenden Waldbereiche werden für die Landesgartenschau 2018
teilweise neu gestaltet und sollen darüber hinaus als ‚Waldkurpark‘ dauerhaft weiter für die stadtnahe Erholung genutzt werden. (Zwischen den NLF und der Stadt Bad Iburg wird hierfür ein langfristiger Nutzungsvertrag abgeschlossen.)
Ein hoher Anteil alter Laubbäume mit eindrucksvollen Dimensionen und teilweise interessanten Formen prägen den Charakter der ausgewählten Bestände. Darüber hinaus findet man überall natürliche Verjüngung verschiedener Baumarten in unterschiedlichen Altersstufen.
Einige Nadelholzinseln, ebenfalls mit starken Einzelbäumen, bringen zusätzlich Abwechslung in das besonders schöne Waldbild. Aufgrund des hohen Alters haben auch die Bäume im ‚Waldkurpark‘einen besonderen Naturschutzwert. Allein durch den Höhlenreichtum sind sie nach vorliegenden Untersuchungen Lebensraum für fünf Fledermausarten. Zudem wird durch den Wipfelpfad eine besonders attraktive, neue Aussicht auf das Schloss Iburg entstehen.
Durch den Pfad eröffnet sich neben dem Naturerlebnis mit der besonderen Perspektive aus und in den Baumkronen ein ganz außergewöhnlicher Blick auf dieses imposante Bauwerk.
Zum Iburger Schloss
Auf der einzig erhaltenen Höhenburg (errichtet auf einer natürlichen Anhöhe) im Osnabrücker Land, residierten die Bischöfe von Osnabrück gut 600 Jahre lang. Unter Bischof Benno II. wurde die Burganlage im 11. Jahrhundert wahrscheinlich auf den Resten einer sächsischen Fluchtburg des 9./10. Jahrhunderts errichtet – mit Steinen aus dem Bennosteinbruch am Dörenberg. In der Burganlage wurde auch ein Benediktinerkloster angesiedelt, das bis zur Auflösung 1802 Bestand hatte.
Unter Konrad IV. von Rietberg (Bischof von 1482-1508) wurde die Iburg zur ständigen Residenz des
Osnabrücker Bischofs, der den achteckigen Bergfried errichten ließ, der später Bennoturm genannt wird. Das heutige Erscheinungsbild der Anlage ist von der im Stil der Renaissance durchgeführten Neugestaltung der Burg im 16. und 17. Jahrhundert geprägt.
Fürstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg (1625-1661) ließ den Rittersaal in einen barocken Prunksaal umgestalten. Eine der berühmtesten Bewohnerinnen des Schlosses dürfte Sophie Charlotte gewesen sein, die als Tochter Ernst August I., Herzog von Braunschweig-Lüneburg und Sophie von der Pfalz seit ihrer Geburt 1668
bis 1673 auf der Iburg lebte und 1701 an der Seite des Hohenzollern Friedrich I. erste Königin vonPreußen wurde.
„Die Einmaligkeit eines Ortes bedeutet mehr als eine geografische Position. Aus vielen Gründen könnte New York nicht in Japan sein.(…) Die Einmaligkeit ist nicht so sehr eine Einmaligkeit des Ortes, sondern der Bedeutung.“ (Kolonat Noss aus: Der Mind Malus)
Argumente für einen BWP
Da ist die Iburg als einzige Höhenburg im Konzert der Rittersitze und Schlösser mit ihren jeweiligen Besonderheiten und ihrem jeweils individuellen Charme. Informationen über Natur, Geologie,Geschichte und Waldpersönlichkeit sind geplant, weitere Themen angedacht. Eine solche Attraktion wird mehr sein als Freizeitvergnügen und Infotainment. Neben dem einmaligen Ensemble von
Schloss, Wald und zeitgenössischen Parks entsteht eine außergewöhnliche touristische Attraktion, die so nah an der niederländischen Grenze sicher auch Besucher von dort anlocken wird.
(Konstruktionsskizzen der Firma Hochkant)